14.01.2025

Gegen ein „Schweinehochhaus“

Informationsveranstaltung der VR-Bank Isar-Vils lockt zahlreiche Gäste

Am Donnerstag hat die VR-Bank Isar-Vils zu ihrer Informationsveranstaltung für landwirtschaftliche Betriebe geladen. Staatsministerin Michaela Kaniber sprach zum Thema „Bayerische Politik für eine leistungsstarke Land- und Forstwirtschaft“. Rund 180 Gäste verfolgten die Veranstaltung im Trachtenkulturzentrum.

VR-Bank-Vorstandsvorsitzender Ludwig Frischmann sagte einführend, man habe sich bei der Planung der Veranstaltung vor einem Jahr nicht vorstellen können, wie aktuell das Thema „Politik“ heute sei. Die Bundestagswahl stehe an. Von der Politik erwarte man, die leistungsstarke Land- und Forstwirtschaft zu bewahren. Er freue sich, mit Michaela Kaniber, Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, eine „hochrangige Politikerin begrüßen zu dürfen, die unsere Sprache spricht“.

Kaniber sprach sich für den Agrarstandort Deutschland aus, der seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten müsse. Sie lobte die Stärken der regionalen Landwirtschaft in Niederbayern und betonte die Wichtigkeit, die heimische Land- und Forstwirtschaft zu unterstützen. Wer nicht wolle, dass „sein Schnitzel aus einem chinesischen Schweinehochhaus mit 26 Stöcken kommt“, müsse sich bewusst sein, dass die heimische Landwirtschaft „mit aller Kraft“ zu erhalten sei. „Der Fehler, der uns mit der Abhängigkeit beim Gas passiert ist, darf uns bei unseren Nahrungsmitteln auf keinen Fall passieren.“ Die Ministerin ging auf die Protestbewegung der Bauern ein und nannte sie ein „kraftvolles Zeichen“ gegen „Bürokratiewahnsinn“ und „gegen eine Politik, die unsere Ernährungssouveränität gefährdet“.

Zum Thema bayerische Agrarpolitik, Tierhaltung und Tierwohl sagte Kaniber, dass man derzeit „einen regelrechten Strukturbruch“ erlebe. Fehlen würde Wertschätzung, Planungssicherheit und Mittelbereitstellung. „Wir stehen zur Tierhaltung, zu Fleisch und Wurst. Es geht die Politik nichts an, ob jemand ein Schnitzel isst oder zwei oder gar keins“, sagte Kaniber. „Aber es ist Aufgabe der Politik, durch Förderungen, Standards und Infrastruktur dafür zu sorgen, dass unsere heimischen Bauern und Metzger eine Chance auf dem hart umkämpften Lebensmittelmarkt haben.“ Die bayerische Agrarpolitik, die gezielt auf Beratung und finanzielle Förderung setze, sehe sie „als Gegenmodell zu ideologischen Experimenten und als Vorbild“.

Insgesamt ging der Wahlkampf an der Informationsveranstaltung für landwirtschaftliche Betriebe nicht spurlos vorbei. Einen Termin für das kommende Jahr habe man zwar noch nicht, hieß es auf Nachfrage vonseiten der VR-Bank Isar-Vils, allerdings plane man, die alljährliche Reihe fortzuführen.

Vilsbiburger Zeitung