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Auf dem Foto lächeln Herr Frischmann, Herr Giebel, Herr Thoma, Herr Gruber und Herr Deinböck (v.l.) in die Kamera.

08.07.2025

„Stabile Bilanz trotz schwieriger Lage“

VR-Bank Isar-Vils eG zieht positives Fazit für das Jahr 2024 und blickt zuversichtlich nach vorn.

Bei der diesjährigen Vertreterversammlung der VR-Bank Isar-Vils eG präsentierte der Vorstandsvorsitzende Ludwig Frischmann wie gewohnt einen umfassenden Rückblick auf das Geschäftsjahr 2024 und blickte zugleich vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Unter dem Motto „Zeit, dass sich was dreht!“ skizzierte er die Herausforderungen der vergangenen Monate und die daraus resultierenden Entwicklungen innerhalb der Genossenschaftsbank.

Zu Beginn seiner Rede thematisierte der Vorstandsvorsitzende die anhaltenden globalen und nationalen Unsicherheiten. Die deutsche Wirtschaft befinde sich in ihrer „längsten Krise seit 1949“. Ursachen seien unter anderem der andauernde Krieg in der Ukraine, politische Turbulenzen wie der Zerfall der Ampelkoalition im November 2024, steigende Baukosten und strukturelle Probleme in der Automobilbranche. Zusätzlich schüre die Zollpolitik der USA unter Präsident Donald Trump den transatlantischen Handelskonflikt. All diese Faktoren hätten auch Auswirkungen auf das Bankwesen, insbesondere im Bereich der Kreditvergabe. Die Nachfrage sei im vergangenen Jahr spürbar zurückgegangen. Die Bank habe daher das Thema „Abschirmung von Kreditrisiken“ wieder verstärkt in den Fokus gerückt.

Konjunkturdaten zeigen erste Lichtblicke

Trotz dieser Rahmenbedingungen sieht Ludwig Frischmann erste positive Signale. So sei etwa der ZEW-Index im Mai 2025 wieder gestiegen – ein Hinweis auf verbesserte Konjunkturerwartungen. Auch die Inflationsrate habe sich stabilisiert und liege im Mai bei 2,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote liege in Bayern Stand Mai diesen Jahres bei 3,9 Prozent und im Landkreis Landshut bei 3,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Quoten deutschlandweit zwar etwas angestiegen, aber im bundesweiten Vergleich habe die Region die niedrigsten Arbeitslosenquoten.

Als besonders bedeutsam bezeichnete Frischmann die geldpolitische Kehrtwende der Europäischen Zentralbank (EZB), die seit Mitte vergangenen Jahres acht Zinssenkungen vorgenommen habe. Der Einlagesatz sei von vier Prozent auf aktuell zwei Prozent gesunken. Diese Entwicklung fördere tendenziell das Wirtschaftswachstum, weil ein niedriger Leitzins die Kreditaufnahme erleichtere. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen zeigte sich der Vorsitzende mit dem Geschäftsjahr 2024 „zufrieden“. Die Erwartungen und Ziele der Bank seien im vergangenen Jahr weitestgehend erfüllt worden. Diese Aussage belegte Frischmann mit den aktuellen Geschäftszahlen. Die Bilanzsumme sank um sechs Millionen Euro auf 1233 Millionen Euro, was vor allem auf einen Rückgang der Kundenforderungen zurückzuführen sei. Die Kreditvergabe an Privat- und Firmenkunden sei eher zurückhaltend verlaufen, wobei im Bereich der Privatkunden die privaten Immobilienfinanzierungen weiterhin den Schwerpunkt bildeten.

Die bilanziellen Kundeneinlagen stiegen um 1,1 Prozent auf 968 Millionen Euro. Besonders erfreulich sei die Entwicklung beim außerbilanziellen Kundenanlagevolumen: Das vermittelte Anlagevolumen über die Verbundpartner der Bank sei um 4,9 Prozent auf 650 Millionen Euro gestiegen. Das gesamte betreute Kundenvolumen wuchs um 0,7 Prozent auf 2,66 Milliarden Euro. Der Zinsüberschuss der Bank belief sich auf 18,2 Millionen Euro. Das sei im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang, der auf das gestiegene Zinsniveau im Jahr 2024 zurückzuführen sei. Der Provisionsüberschuss stieg um über eine Million Euro auf 8,1 Millionen Euro. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit lag bei 9,3 Millionen Euro, der Bilanzgewinn nach Abzug von Steuern, Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken und Vorwegzuweisungen in die Ergebnisrücklagen bei rund 698.000 Euro. Die Mitglieder werden laut Frischmann mit einer Dividende von drei Prozent beteiligt. Das Eigenkapital sei weiter gestärkt worden und belaufe sich nun auf 92 Millionen Euro.

Besondere Erwähnung fanden mehrere personelle Veränderungen. Zwei Abteilungsleiter – Thomas Mayrhofer und Richard Zehentbauer – wurden zum 1. März 2025 zu Prokuristen ernannt. Zudem wurde der langjährige Leiter der Firmenkundenbank, Manfred Giglberger, nach über 38 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger ist Thomas Lechner. Außerdem wurde Herr Wolfram Thoma aus dem Aufsichtsrat verabschiedet. Für seine „27-jährige verdienstvolle Tätigkeit in der bayerischen Genossenschaftsorganisation“ wurde ihm von Herrn Giebel des GVB die silberne Ehrennadel überreicht.

Neue Standards bei der Kreditvergabe geplant

Ein weiterer Punkt war der Verkauf des Lagerhausstandorts Aham. Nach der Verpachtung an die Firma Fuchs Agrarhandel im April 2024 wurde der Standort 2025 an die Firma Ballistol verkauft. Im Rahmen des „Jahres der Genossenschaften 2025“, das von den Vereinten Nationen ausgerufen wurde, betonte der Vorstand die Bedeutung von Werten wie Vertrauen, Regionalität, Stabilität und Kontinuität. „Wir sind nicht nur Finanzdienstleister“, so Frischmann, „sondern Partner der Menschen in unserer Region“. Die Bank will künftig mit verstärkter Digitalisierung und neuen Standards bei der Kreditvergabe auf veränderte Kundenbedürfnisse reagieren. Auch wenn die regulatorischen Anforderungen – wie das Bürokratieentlastungsgesetz – noch nicht spürbar greifen, blickt Ludwig Frischmann abschließend optimistisch nach vorn: „Es bleibt weiterhin spannend, aber wir fürchten uns nicht vor der Zukunft – Morgen kann kommen.“