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Vorstand Manfred J. Gruber mit Referentin und Mentaltrainerin Elke Pelz-Thaller

13.01.2024

Neues Selbstbewusstsein auf dem Land

Die Referentin und Mentaltrainerin Elke Pelz-Thaller macht Landwirten Mut

Als Mutmacher in unruhigen Zeiten verstand sich die Informationsveranstaltung für aktive Landwirte am Dienstagabend im Augustinersaal des Trachtenkulturzentrums in Holzhausen. Knapp 150 Männer und Frauen waren der Einladung der VR-Bank Isar-Vils zu dem Vortrag gefolgt. Das Publikum bestand beinahe komplett aus Eigentümern von landwirtschaftlichen Gehöften.

„Selbstbewusst vom Land – der ländliche Raum ist Hoffnungsraum der Zukunft!“. So lautete das Thema, über das die Mentaltrainerin Elke Pelz-Thaller zwei Stunden lang sprach. Dabei hatte es die Referentin verstanden, den richtigen Ton zu treffen, um die Landwirtsehepaare sehr persönlich anzusprechen, stammt sie doch selbst von einem aktiven Bauernhof ab. Sie wusste also, wo die Menschen der Schuh drückt.

Dabei war das Zusammentreffen mit der Protestwoche der Landwirtschaft bloßer Zufall gewesen. Das betonte auch in seinem Vorwort Ludwig Frischmann als Vorstandsvorsitzender der VR-Bank. Er sagte, mit Energiekrise, Ukrainekrieg, zunehmender Regulierung im Agrarsektor, stetig steigenden Anforderungen und – ganz aktuell – der Kürzung der Agrardieselvergütung und der Abschaffung der Begünstigung in der Kraftfahrzeugsteuer, sei jetzt „Druck im Kessel.“ Dabei stehe die VR-Bank im Rahmen des Genossenschaftsverbands auf Seiten der Landwirte. Diese würden eine „herausragende Rolle für die regionale Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Nahrungsmitteln“ spielen. Es sei das gemeinsame Ziel, eine Politik zu fordern, welche die Belange der Bauern angemessen berücksichtige, so Frischmann.

„Der ländliche Raum rettet die Zivilgesellschaft"

Als Referentin wollte Pelz-Thaller die anwesenden Landwirte in ihrem Selbstbewusstsein stärken. Der Wert des Bauern für die Gesellschaft bestehe nicht allein in der Erzeugung von Lebensmitteln. Diese Lebensmittel würden vor allen Dingen auch in hoher Qualität produziert. So stehe Deutschland in dieser Hinsicht nach Österreich auf Platz zwei in der Welt. Landwirte und ihre Kinder seien zusätzlich oftmals einer verletzenden Diskriminierung ausgesetzt – zu Unrecht, wie die Referentin mit Verweis auf eine wissenschaftliche Studie feststellte. Der Aufenthalt in der Natur würde das Lernverhalten des landwirtschaftlichen Nachwuchses positiv beeinflussen, sagte Pelz-Thaller. Dagegen steige in städtisch geprägten Schulklassen der Förderbedarf allgemein. „Das ist kein Wunder wegen der vielen Beschäftigung mit Computer und Fernsehen“, so die Begründung. Die Referentin schloss daraus: „Der ländliche Raum ist für die Gesundheit einer Gesellschaft wichtig.“

Die am Land vorherrschende „bäuerliche Geisteshaltung“ fördere Sozialkompetenzen, die ein gesellschaftliches Miteinander positiv gestalten könnten, sagte Pelz-Thaller. Als Beispiel nannte sie die wachsende Kriminalität in den Ballungsräumen und die dortigen gesellschaftlichen Probleme durch Gewaltbereitschaft. Wer dagegen auf einem Bauernhof sozialisiert worden sei, der sei Arbeit gewohnt. Daraus schloss die Referentin, der ländliche Raum rette die Zivilgesellschaft. Entsprechend selbstbewusst sollten daher die Landwirte auftreten. Mit ihren Kompetenzen seien sie es gewohnt, auf den eigenen Höfen erfolgreich zu arbeiten. Abschließend dankte Vorstandsmitglied Manfred Gruber den Landwirten für ihr reges Interesse. Mit einem Imbiss und angeregten Gesprächen wurde der Informationsabend beendet.

Peter Köppen, Vilsbiburger Zeitung